Wanderung Hossinger Leiter

Am vergangenen, perfekten Altweibersonntag, begaben wir uns auf die Hossinger Leiter.

Um 9 Uhr starteten wir den Rundgang von der Traufganghütte aus in Richtung Hossinger Leiter.

Die ersten 3 Kilometer hinauf zur Hossinger Leiter wurden wir durch den munter plätschernden Lauterbach begleitet. Der Morgentau glitzerte in der Sonne und die vielen vom Tau gezeichneten Spinnweben zeigten uns die Faszination des Herbstes. Mal mehr, mal weniger sanft und stetig, ging es durch den Wald bergauf. Immer wieder konnten wir den schon steil abfallenden Jurafelsen erblicken. Ein schmaler Waldweg, entlang beeindruckenden, weit herunterragenden Felsstücken führte uns den letzten Teil hinauf zur Hossinger Leiter.

Die Hossinger Leiter besteht aus mehreren Stufen teils aus Metall teils aus Stein und führt schließlich über zwei Brücklein hinauf zur Grillhütte auf 945 Meter. Hier boten sich einige Picknick-Bänke für unser wohl verdientes Vesper an.

Ein Blick in die Geschichte: Jahrhundertelang war der Weg durch die Felsenschlucht der einzige Zugang vom bitterarmen Albdörfchen Hossingen zur wohlsituierten Talgemeinde Lautlingen, der kürzeste Weg zum Arbeitsplatz und damit zu einem auskömmlichen Leben. Vor dem Lohn allerdings stand die Tortur: zwei schwankende Holzleitem an der schwindelerregend abfallenden Felswand und ein einstündiger Fußmarsch. Als 1899 beschlossen wurde, dass ein Bahnhof in Lautlingen im Eyachtal gebaut werden sollte, beteiligte sich auch Hossingen daran. Bald darauf wurden die hölzernen Leitern mit Geld der Königlich Württembergischen Staatseisenbahnen durch stählerne ersetzt.

Vor diesem Hintergrund kann man gut nachvollziehen, welchen historischen Wert die Hossinger Leiter hat.

Weiter ging es durch den Wald hinauf, am Trauf entlang bis zu einer Freifläche, die einen schönen Blick auf Hossingen bot. Immer wieder luden Bänke und Wellness-Liegen zum Sonnenbad ein. Vorbei am Heimberg auf dem Weg zum Gräbelesfelsenerwarteten uns weitere tolle Aussichten, hinunter nach Lautlingen oder hinüber auf den einen oder anderen Felsrücken.. Den 1 km langen Rundweg um den Gräbelesberg herum haben wir links liegen gelassen und sind weiter durch den Wald, vorbei an kleineren mit dichtem Moos bewachsenen Felsen und gigantischen Riesen-Schachtelhalmen, Fröschen und tollen Pilzkulturen, abgestiegen. Auf den letzten Metern gab es noch eine Steinmännchen-Ansammlung zu bestaunen, bevor wir dann ganz hinunter zum Ausgangspunkt Parkplatz Traufganghütte gelangten. Unseren verdienten Einkehrschwung in der Traufganghütte mussten wir wegen Überbuchung auf dem Degerfeld verlegen, wo wir sehr herzlich Aufgenommen worden sind!

Ein ganz großes Lob geht noch an unsere tapferen Wanderer, ihr seid super mitgelaufen! Wir freuen uns schon auf die nächste Aktion mit Euch!

Vielen Dank nochmal an alle.
Die Vorstandschaft